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REALITY CHECK - Teil 2

Design für die Mobilität von morgen – Ein Praxisprojekt mit der SOB und der FHNW

Wie bringt man Autofahrende dazu, auf den Zug umzusteigen? Welche Bedürfnisse müssen erfüllt sein, damit die Bahn zu einer echten Alternative wird?  Mit diesen Fragen beschäftigten sich Industrial Design-Studierende der FHNW – begleitet von Milani Design und im Auftrag der Schweizerischen Südostbahn (SOB). Die ersten drei Projekte haben wir bereits vorgestellt, nun folgen drei weitere spannende Konzepte, die zeigen, wie innovatives Design das Bahnreisen attraktiver machen kann.

Durch User Studies und Prototypentests wurden die Entwürfe weiter geschärft und mit konkreten Designlösungen mittels Modellen veranschaulicht.
Unter der Leitung von Prof. Werner Baumhakl und Prof. Nicole Schneider, Therese Naef, CEO von Milani und Urs Brütsch, Leiter Mobilität und Mitglied der Geschäftsleitung der SOB, erlebten die Studierenden hautnah, wie Designprozesse im Praxisalltag ablaufen.

Von der Idee zur Designlösung: Studierende entwerfen die Zukunft des Bahnreisens

Unter der Leitung von Prof. Werner Baumhakl, Prof. Nicole Schneider und Therese Naef, CEO von Milani, tauchten die Studierenden tief in die Welt des Transportation Designs ein. Wie werden Ideen zu marktfähigen Lösungen? Wie gelingt die Zusammenarbeit mit einem realen Auftraggeber? Und was braucht es, damit innovative Konzepte nicht nur inspirieren, sondern auch in der Praxis funktionieren?

Nachdem wir bereits drei spannende Projekte vorgestellt haben, folgt nun der zweite Teil: Drei weitere innovative Lösungen, die mehr Menschen für das Bahnreisen begeistern wollen.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Jedes Konzept zeigt, dass die Zukunft der Mobilität flexibler, komfortabler und individueller wird. Durch User Studies, Prototypentests und Modellbau wurden Ideen greifbar gemacht – mit spannenden Impulsen für die Weiterentwicklung der Bahn.

Auch für die SOB war das Projekt eine wertvolle Inspirationsquelle. Urs Brütsch, Leiter Mobilität und Mitglied der Geschäftsleitung, fasst es treffend zusammen: «Die Ideen liefern wichtige Impulse für neue Mobilitätslösungen und zeigen, wie Design die Art des Reisens nachhaltig verbessern kann.»

Hier stellen wir drei weitere Projekte vor!

Die restlichen Projekte findest du im Teil 1 unseres Blogposts.

Projekt 4

Rambazamba-Zone – Flexibles Reisen für alle

Pendeln ist oft eintönig – doch was wäre, wenn Zugreisen vielseitiger, geselliger und produktiver werden? Die Rambazamba-Zone macht genau das möglich. In diesem clever gestalteten Bereich eines doppelstöckigen Zuges treffen fokussiertes Arbeiten und geselliges Beisammensein aufeinander – mit einem Design, das Komfort, Flexibilität und Barrierefreiheit vereint und damit mehr Menschen für den öffentlichen Verkehr begeistert.

Zwei gemütliche Vierer-Abteile mit klappbarem Tisch bieten den idealen Rahmen für kleine Gruppen, Apéros oder Kartenspiele. Direkt gegenüber bietet die Workzone sechs ergonomische Arbeitsplätze mit Stromanschlüssen, dimmbarem Licht und Filzpaneelen für Privatsphäre.

 

Wer es noch flexibler mag, kann auf den Sidebenches am Ende des Wagens Platz nehmen – zwei davon sind hochklappbar, um Raum für einen Rollstuhl zu schaffen.

Mit der Rambazamba-Zone wird der Zug zum vielseitigen Erlebnisraum – für produktive, gesellige und barrierefreie Reisen.

Entwickelt von: Mira Cavegn, Lukas Ingold, Valentina Ernst

Das Team von Mira Cavegn, Lukas Ingold und Valentina Ernst mit dem Modellbau.
Foto: Mira Cavegn, Lukas Ingold, Valentina Ernst

Projekt 5

Kofferraum im Zug – Clever verstauen, entspannt reisen

Schwere Koffer, überfüllte Gepäckablagen, mühsames Heben – wer mit viel Gepäck reist, kennt das Problem. Die Lösung? Der Kofferraum im Zug: Ein durchdachtes Stauraumkonzept, das Gepäck sicher verstaut, ohne Platz zu rauben.

Die Idee ist so einfach wie genial: Alle Sitze des Traverso RABe 526 werden um 20 cm angehoben, sodass unter jeder Sitzreihe eine geräumige Gepäck-Box mit 540 Litern entsteht. Grosse und kleine Koffer verschwinden sicher direkt am Platz. Für zusätzliche Sicherheit werden die Boxen beim Halt des Zuges durch dezente, in den Kratzschutz integrierte Lichter beleuchtet, sodass Passagiere ihr Gepäck stets im Blick haben.

Zusätzlich entstehen über den Radkästen neugestaltete Lodgen – gemütliche Rückzugsorte mit weit nach vorne ragenden Kopfstützen und grossen Tischen. Perfekt für fokussiertes Arbeiten oder entspannte Spiele mit Familie und Freunden.

Ein weiterer Vorteil der leicht erhöhten Sitzposition: Sie erleichtert das Aufstehen – besonders für ältere Menschen, indem der Körperschwerpunkt höher liegt.

Entwickelt von: Tobias Högger und Seraphin Kammermann 

 

Tobias Högger und Seraphin Kammermann mit dem Modell der Flowzone.
Fotos: Tobias Högger und Seraphin Kammermann
Unter jeder Sitzreihe gibt es eine geräumige Gepäck-Box mit 540 Litern.

Projekt 6

Tiny Office - das mobile Büro im Zug

Für viele Berufspendler:innen bedeutet der tägliche Weg zur Arbeit vergeudete Zeit – vor allem, wenn es an geeigneten Arbeitsmöglichkeiten im Zug fehlt. Statt konzentriert zu arbeiten, entscheiden sich viele weiterhin für das Auto.

Das Tiny Office macht damit Schluss. Es verwandelt ein Zugabteil in ein vollwertiges, mobiles Büro, das genau auf die Bedürfnisse von Berufstätigen abgestimmt ist.

Ergonomische Arbeitsplätze, integrierte Stromanschlüsse, optimales Licht sowie Schall- und Sichtschutz sorgen für eine ruhige, produktive Umgebung. Damit wird das Arbeiten im Zug genauso effizient und komfortabel wie im stationären Büro – und der Umstieg auf die Schiene zur echten Alternative.

Entwickelt von: Christian Langlotz, Nicola Langlotz

Christian Langlotz und Nicola Langlotz visualisieren das Tiny Office.
Fotos oben und unten: Christian Langlotz und Nicola Langlotz

Veröffentlicht am: 18. März 2025